Physiotherapie/Krankengymnastik

Angeboten durch: Elke Ramseger, Sonja Heimbs , Inga Klein, Julia Kauffmann


Durch die Kenntnis schmerzhafter Schutzreaktionen erweitern sich die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten um ein Vielfaches:

In einem speziellen Verfahren zur Befundaufnahme (Funktionsanalyse) wird die beschwerdeauslösende Ursache ermittelt und die Abgrenzung zu lokalen (z. B. Trauma) oder neuropathischen (z. B. Bandscheibenvorfall) Schmerzphänomenen ermöglicht. Auf der Basis der Funktionsanalyse erfolgt die Auswahl geeigneter Behandlungsmaßnahmen und deren Dosierung mittels eines spezifischen Kontrollverfahrens. Hierdurch wird eine effektive Behandlung ermöglicht. Durch den Einbezug verschiedener psychologischer und pädagogischer Strategien (z. B. Erlebnis der "Selbstwirksamkeit") wird die aktive Einbindung des Patienten in die Therapie erreicht. Er wird motiviert, ausgewählte Alltagssituationen nachhaltig zu verändern sowie seine eigenen Therapiemaßnahmen gewissenhaft durchzuführen. Dies führt zu einer Sicherung des Therapieerfolgs und bewirkt gleichzeitig die Prävention von Rezidiven. Durch den individuellen Zuschnitt der therapeutischen Maßnahmen auf die körperlichen, psychischen und sozialen Gegebenheiten des Patienten und die  Anleitung erhält der Therapeut für seinen Patienten zunehmend die Funktion eines "Gesundheitsberaters" - u. U. über die aktuelle therapeutische Behandlung hinaus.

 

Konsequenzen


Der/die PhysiotherapeutIn erhält mit diesem Therapieansatz ein erweitertes Verständnis schmerzhafter Funktionsstörungen des Bewegungssystems; viele bislang unverständliche Angaben des Patienten in der Anamnese werden vor diesem Hintergrund plausibel und sogar hilfreich bei der Störfaktorsuche.
Chronisch rezidivierende Schmerzphänomene sind z. B. häufig ein Signal, dass hier die primär schmerzauslösende Ursache noch nicht gefunden wurde. 
Komplexe Beschwerdebilder lassen sich oft auf nur wenige ursächliche Faktoren reduzieren.
Darüber hinaus ergibt sich ein breit gefächertes Spektrum kausaler Behandlungsmöglichkeiten, bei dem bereits bekannte und bewährte Techniken mit neu zu lernenden verbunden werden können. 
Degenerative Veränderungen treten in ihrer Bedeutung als Ursache der schmerzhaften Bewegungsstörungen oft in den Hintergrund.